«German Cycling-Cup»: Schnelles Finale im Münsterland
Münster (rad-net) - Das Terrain für das Finale zum «German Cycling-Cup» und die Premiere der Deutschen Jedermann-Meisterschaft gibt die Veranstaltungsplanung der Organisatoren im Münsterland vor: Zum zweiten Mal in der inzwischen siebenjährigen Geschichte des Rennens ist der Sparkassen Münsterland Giro am Mittwoch, 3, Oktober, im Kreis Borken im Westen von Münster zu Gast. Damit bleiben die nennenswerten topographischen Herausforderungen für das letzte große Jedermannrennen der Saison in Deutschland überschaubar. Es gibt zwar eine «Bergwertung», die am Schöppinger Berg ausgefahren wird und bei der in Kooperation mit dem Rennradmagazin «TOUR» sogar Sonderpreise vergeben werden, insgesamt bietet die Strecke anders als im Vorjahr, als es von Münster nach Norden und durch den Teutoburger Wald ging, diesmal keine nennenswerten Steigungen. Insider warnen trotzdem davor, die drei Runden, die beim Sparkassen Münsterland Giro.2012 im Angebot sind, zu unterschätzen. Nicht nur kaum sichtbare aber um so besser spürbare Steigungen können bei hohem Tempo gerade richtig weh tun – auch der Wind könnte das Finale im «German Cycling-Cup» nochmals richtig anspruchsvoll machen.
Für die Fahrer an der Spitze des Gesamtklassements wird der Sparkassen Münsterland Giro.2012 ohnehin keine Spazierfahrt. Das Reglement, das der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und die Verantwortlichen des «German Cycling-Cup» für die Deutschen Jedermann-Meisterschaft vorgelegt haben, sieht für das Finale die dreifache Punktewertung vor. Damit kann sich trotz Streichergebnissen von den Top-Fahrern, die sich in der Serienwertung etwas ausrechnen, ein Fehlen im Münsterland keiner erlauben.
Theoretisch ist unter diesen Vorzeichen sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen noch Möglichkeit für Bewegung. Seriensiegerin Beate Zanner, die in dieser Saison nur das Rennen auf dem Hockenheimring nicht gewann, weil sie gleichzeitig auf dem Weg zum Gesamtsieg der Schwalbe-TOUR-Transalp war, dürfte sich den Erfolg am 3. Oktober nicht zuletzt dank ihrer starken Mannschaft aber kaum noch nehmen lassen. Bei den Männern trennten die Top-Vier der Gesamtwertung vor dem «Rothaus RiderMan» in Bad Dürrheim gerade 100 Punkte.
Seit einigen Jahren stehen beim Radsport-Festival im Münsterland, das traditionell am 3. Oktober stattfindet und das größte Rennen innerhalb des «German Cycling-Cups» ist, drei Distanzen auf dem Programm. Im Cup der Sparkasse Münsterland Ost, der Anfängerstrecke des Veranstalters, geht‘s in diesem Jahr über 60,33 Kilometer, im Cup der Westfälischen Provinzial Versicherung, der beliebtesten Strecke, sind in diesem Jahr 106,06 Kilometer zu fahren. Die Top-Fahrer dürften nicht zuletzt wegen der optimalen Punktzahl im Cup der LBS über 128,83 Kilometer antreten. Start ist für alle Rennen in Münster, als logistischen Gründen allerdings gut 1,5 Kilometer vom Zielgelände auf dem inzwischen vom Hindenburgplatz zum Schlossplatz umbenannten entfernt. Während um 8.10 Uhr das erste Jedermannrennen startet, laufen dort bereits die Entscheidungen für den Nachwuchs. Wie im Vorjahr gehen vor den ersten Jedermannfahrern im Münsterland auch Amateure auf die große Runde. Das Rennen der A- und B-Klasse führt ebenfalls über die 106,06 Kilometer. Elitefahrer, die von den Jedermännern eingeholt werden, müssen das Rennen aufgeben.
Komplettiert wird das Programm im Münsterland am 3. Oktober durch ein erstklassig besetztes Profirennen, das in Stadtlohn gestartet wird. Zielankunft ist nach drei Innenstadtrunden über den Prinzipalmarkt dann ebenfalls am Schlossplatz. Aktuell deutet dafür alles auf eine Sprintankunft hin, für die André Griepel oder Vorjahressieger Marcel Kittel die Favoriten sein dürften. In der Startliste für Münster steht unter anderem auch Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin. Außerdem gibt‘s in Münster mit rund 400 Teilnehmern das größte «Fette-Reifen-Rennen» Deutschlands und für die Kleinsten ein Laufradrennen. Auf dem Schlossplatz, zweitgrößte innenstädische Freifläche Europas, wartet nach dem Rennen nicht nur die Pastaparty mit Freigetränken auf die Finisher der Jedermannrennen, sondern auch eine große Messe mit Rahmenprogramm auf mehreren Bühnen sowie die Siegerehrung für den «German Cycling-Cup» und die erste Ehrung der Deutschen Jedermann-Meisterschaft.
«rad-net»-Insider Tipp von Ralf Grabsch: «Auf dem Papier bietet das Münsterland meist leichte Strecken, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Allerdings ist das Terrain im Kreis Borken in der Tat das einfachste, das die vier Kreise rund um Münster zu bieten haben. Unterschätzen sollte man das Rennen trotzdem nicht, allein der Wind könnte das Saisonfinale nochmals richtig schwer machen. Außerdem wird das letzte Rennen für «German Cycling-Cup» und Deutsche Jedermann-Meisterschaft von Anfang an ein Hochgeschwindigkeitsrennen und beim letzten Kräftemessen sind natürlich alle nochmals richtig heiß. Das bedeutet, man muss wirklich vom Start weg hellwach und konzentriert sein – und vorher mal im Wetterdienst auf die angesagten Windrichtungen zu schauen und das ganze mit der Streckenführung zu vergleichen, kann auch nicht schaden. Das machen wir vor dem Start des Profirennens auch, weil richtig unangenehm wird der Wind vor allem, wenn man davon überrascht wird. Wind hin oder her, auch auf flacher Strecke kann das Rennen – gerade am Ende einer langen Saison – nochmals richtig schwer und lang werden und auch von der hohen Geschwindigkeit sollte man sich nicht beirren lassen, 100 oder 130 Kilometer wollen auch gefahren werden. Das bedeutet, man sollte nicht vergessen zu trinken, auch wenn es nicht mehr sommerlich warm sein wird, und gerade auf den langen Strecken sollten auch noch zwei drei Riegel oder Gels dabei sein. Ansonsten gilt für Münster: Vollgas und noch einmal richtig kräftig Rennluft schnuppern, damit möglichst viel von der Stimmung hängen bleibt. Gerade Münster bietet zum Glück mit dem Finale am Schlossplatz da nochmals eine ganz besondere Stimmung – denn die muss ja dann bis ,Rund um Köln‘ im Frühjahr halten.»
Ralf Grabsch war Radprofi von 1996 bis 2008, unter anderem Zweiter der Friedensfahrt, Sieger der Hessen-Rundfahrt und Etappensieger der Bayern-Rundfahrt. Er nahm drei mal an der Tour de France teil und wechselte nach dem Ende seiner aktiven Karriere auf den Posten des Sportlichen Leiters beim Team Milram. Seit 2009 arbeitet er als Sportlicher Leiter für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR), seit diesem Jahr ist er Bundestrainer des Verbandes.
Teilnehmerzahlen 2011: 3777 Finisher
Nachmeldungen: Nachmeldungen für die drei Jedermannrennen beim Sparkassen Münsterland Giro.2012 sind am Tag vor dem Rennen, 2. Oktober, von 15 bis 20 Uhr in der Startunterlagenausgabe möglich, so lange das Kontingent an Startplätzen für die entsprechende Strecke noch nicht vergeben ist. Maximal werden 1750 Aktive pro Distanz zugelassen, diese Marke dürfte aber nur für die mittlere der drei Distanzen erreicht werden.
Startunterlagen: Ausgabe der Startunterlagen ist am Dienstag, 2. Oktober, von 15 bis 20 Uhr und am Mittwoch, 3. Oktober, von 6 bis 10 Uhr in der Mensa der Universität Münster am Coesfelder Kreuz. Wer Startunterlagen für Dritte in Empfang nehmen möchte, benötigt hierfür eine schriftliche Vollmacht, teilen die Veranstalter auf ihrer Homepage mit.
Startzeiten: Die Teilnehmer auf der mittleren Distanz um den Cup der Westfälischen Provinzial Versicherung über 106,06 Kilometer müssen beim Sparkassen Münsterland Giro.2012 richtig früh aufstehen. Der Startschuss fällt fünf Minuten nach dem der Rennen für die Amateure A und B schon um 8.10 Uhr. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Cup der LBS über 128,83 Kilometer gehen um 9.10 Uhr auf die Strecke, das dritte Rennen um den Cup der Sparkasse Münsterland Ost über 60,33 Kilometer folgt um 9.40 Uhr.
Hinweise zur Anreise: Münster ist über die Autobahn 1 zu erreichen. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jedermannrennen sollten aufgrund der weiträumigen Sperrungen im Rahmen der Veranstaltung um den Schlossplatz den Startbereich am Coesfelder Kreuz anfahren, dort gibt es ausreichend Parkraum und der Zielbereich ist zu Fuß zu erreichen.
Tipps zum Parken und Schlafen: Parkplätze sind im Innenstadtbereich vorhanden, auf Grund der weiträumigen Sperrungen rund um den Schlossplatz mit dem Zielbereich sowie den Sperrungen für die Innenstadtrunde, die die Nachwuchsklassen und die Profis im Finale befahren, raten die Veranstalter, zum Parken das Parkhaus im Jedermann-Startbereich am Coesfelder Kreuz anfahren. Eine Übersicht über das Veranstaltungsgelände, die Parkplätze und den Startbereich haben die Organisatoren hier hier zum Download zur Verfügung gestellt. Für Übernachtungen gibt es im Raum in Münster eine große Auswahl an Hotels und Unterkünften, die meisten sind wegen der Veranstaltung aber ausgebucht. Bei der Suche helfen Münster Marketing & Münsterland e.V. weiter. Außerdem bieten die Veranstalter des Sparkassen Münsterland Giro.2012 eine kostenfreie Übernachtung in einer Sporthalle an.
Wettervorschau für das Münsterland
«Sparkassen Münsterland Giro.2012»
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