«Rad am Ring»: DTM-Piloten Glock und Scheider satteln um - Training mit Klöden und Burghardt
Nürburg (rad-net) - Das 24-Stunden-Event «Rad am Ring» am 7. und 8. September begeistert auch Akteure aus der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft (DTM). Die Autorennfahrer Timo Glock und Timo Scheider werden auf dem Nürburgring nicht aufs Gaspedal, sondern in die Pedale treten.
Bei dem zwölften Lauf zur Deutschen Jedermann-Meisterschaft und zum German Cycling Cup (GCC) liefern sich die DTM-Fahrer ein Duell im Rennradsattel. Der Nürburgring ist für die beiden natürlich gewohntes Terrain: Glock erreichte hier als Formel-1-Pilot beim Großen Preis von Deutschland 2009 als Neunter sein bestes Ergebnis in der Eifel. Scheider siegte 2003 beim 24-Stunden-Sportwagenklassiker auf der Nordschleife.
Am 18. August treten sie auf dem Nürburgring in der DTM gegeneinander an, drei Wochen später werden sie sich bei «Rad am Ring» ohne PS-Unterstützung duellieren. Für Glock und Scheider zählt das Rennradfahren seit langer Zeit zum Trainingsprogramm.
«Seit ich vor einigen Jahren meinen jetzigen Trainer Martin Kiechle kennengelernt habe, einen ehemaligen Radprofi, sitzen wir praktisch jeden Tag auf dem Rad», sagt der 34-jährige Scheider. «Dieses Jahr möchte ich insgesamt 10.000 Kilometer mit dem Fahrrad erreichen.» Während Scheider bei Lindau zu Hause ist, lebt Glock 80 Kilometer entfernt in der Nähe von Konstanz am anderen Ufer des Bodensees – beide Orte sind kein schlechter Ausgangspunkt für anspruchsvolle Radtouren. Glock wird dabei auch schon mal von früheren Radsportgrößen wie Andreas Klöden, Marcus Burghardt oder Jan Ullrich begleitet. «Ich bin nicht so sehr der Läufer, sondern sitze lieber auf dem Fahrrad. Das ist mein Hauptthema, um mich fit zu halten», sagt der 31-Jährige.
Trainingstrips, beispielsweise nach Mallorca, gehören für beide Rennfahrer zum jährlichen Pflichtprogramm. Wettbewerbe standen bislang jedoch nicht auf der Agenda, in dieser Hinsicht wird Rad am Ring für sie eine Premiere. DTM-Audi-Pilot Scheider wird deshalb Ende August noch an einem Triathlon in Vorarlberg teilnehmen, «als Vorbereitung auf Rad am Ring. Da geht es 100 Kilometer von Bregenz nach Lech hoch.» Und nebenbei über 2000 Höhenmeter. BMW-Konkurrent Timo Glock hat dagegen kein besonderes Training für den Nürburgring geplant: «Ich fahre momentan ohnehin viel Fahrrad – vielleicht hätte ich ein paar Kilometer bei Nacht probieren können. Aber da schlafe ich derzeit lieber.»
Die Nürburgring-Nordschleife hat keiner der beiden Timos je mit dem Fahrrad erkundet. «Mein Vater war vor einigen Jahren bei Rad am Ring am Start, deshalb weiß ich so ungefähr, was für Rundenzeiten da gefragt sind», sagt Scheider. «Und ich vermute, dass es auch hin und wieder darum gehen wird, den inneren Schweinehund zu überwinden.» Glock will sich eher überraschen lassen: «Mir ist klar, dass pro Runde 500 Höhenmeter anstehen und dass es an einigen Steigungen auch eine ganze Weile bergauf geht. Das kann bestimmt ganz schön hart werden, vor allem bei Nacht.»
Glock dürfte sogar ziemlich genau wissen, welchen Leistungsstand Scheider zu bieten hat. «Timo Glock ist ein guter Freund. Vor den DTM-Rennen ergibt es sich immer wieder, dass wir gemeinsam mit dem Rad die Strecke abfahren. Deshalb wird es bei Rad am Ring sicher ein schöner Wettbewerb zwischen uns», sagt Scheider. «Wir treiben uns jetzt schon gegenseitig über SMS-Nachrichten an: Wer trainiert gerade was, wer hat welche Leistungswerte erreicht», so Scheider. Trotzdem betonen beide unisono, dass es ihnen bei «Rad am Ring» um den Spaß an der Sache geht - im Gegensatz zu ihren PS-Einsätzen auf dem Nürburgring.
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