«Rad am Ring»: Team «Lindenstraße» startet mit Moritz Sachs - «Ich hab’ mein Auto abgeschafft»
Nürburg (rad-net) - Beim 24-Stunden-Rennen «Rad am Ring» startet wie schon im Vorjahr ein Team der ARD-Serie «Lindenstraße». Bei dem drittletzten von 15 Läufen zur Deutschen Jedermann-Meisterschaft und zum German Cycling Cup (GCC) können die Hobbyradler Seite an Seite mit Klaus Beimer alias Moritz Sachs fahren.
Bei ihrer «Rad am Ring»-Premiere 2012 war das Team der «Lindenstraße» aus Darstellern und Mitarbeitern der Sonntagvorabendserie noch einer spontanen Idee gefolgt, die quasi bei einem Gespräch über den Gartenzaun geboren worden war. «Wäre das nicht mal was für Euch?», hatte Willi Schüller, «Rad-am-Ring»-Mitorganisator vom RC Herschbroich, seinen Nachbarn gefragt, den er als «Lindenstraße»-Aufnahmeleiter kannte. Der musste bei seiner sportbegeisterten Truppe nicht lange die Werbetrommel rühren.
Am 7. und 8. September ist dieses Jahr wieder eine «Lindenstraße“-Mannschaft» am Start – erfahrener, mit höher gesteckten Zielen und einem deutlich breiteren Angebot für die Fans der TV-Sendereihe. Schließlich ist die Nürburgring-Nordschleife in der Eifel von den WDR-Studios in Köln, in denen die „Lindenstraße“ produziert wird, nicht allzu weit weg. Moritz Sachs, seit der allerersten «Lindenstraßen»-Folge 1985 in der Rolle von Klaus Beimer dabei, war von Anfang an von der «Rad am Ring»-Idee begeistert und hat sich inzwischen zum Hardcore-Radler entwickelt. «Anfang 2012 habe ich beschlossen, mein Auto abzuschaffen und nur noch mit dem Fahrrad zu fahren», sagt Sachs, der zuvor pro Jahr rund 40000 Kilometer per PKW auf Achse war.
«Aber wie sich zeigt, geht es auch ohne Auto», sagt der 34-Jährige, der die Anreise zu «Rad am Ring» im letzten Jahr standesgemäß mit dem Fahrrad absolvierte – Freitagabend vor dem Rennen rund 90 Kilometer bei strömendem Regen. Sachs war es auch, der Schauspieler-Kollegin Yvonne de Bark (u.a. «Marienhof», «Unter uns») zur Mannschaft lockte. Die 40-Jährige hat zwar mit der «Lindenstraße» nichts zu tun, fährt aber gerne Fahrrad und war schnell integriert.
Aus dem Kreis der «Lindenstraße»-Akteure gehört auch wieder Knut Hinz zum Nürburgring-Aufgebot. «Hinz spielt bei uns den Hajo Scholz, ist mehr als 70 Jahre alt, wohnt in Füssen am Alpenrand und ist daher als Radfahrer mit bergigem Gelände vertraut», sagt Pressesprecher Wolfram Lotze. Für 2013 haben sich die Wiederholungstäter am Nürburgring noch mehr vorgenommen: «Letztes Jahr wurde das Team ‚Lindenstraße‘ mit 23 Runden gewertet, dieses Mal sollten wir mindestens die 24 voll machen – aber eigentlich will jeder im Achterteam sich um eine Runde auf der Nordschleife steigern», sagt der Rennrad-erfahrene Lotze.
Weil Joris Gratwohl, der in der Serie den Alex Behrend spielt, in diesem Jahr nicht dabei sein kann, will das «Lindenstraße»-Ensemble per Kleinbus extra ein paar Kollegen aus den eigenen Reihen zum Nürburgring mitbringen. «Wir denken an eine Autogrammstunde am Samstagnachmittag», sagt Lotze. Er ist überzeugt davon, auch für diese Aktion ohne große Überredungskünste genügend Unterstützung zu finden: «Der Pokal vom letzten Jahr steht in einer Vitrine, an der alle jeden Tag vorbei laufen. Dazu Hunderte von Fotos und die vielen Geschichten von denen, die dabei waren – das klappt schon.»
Genaue Informationen zu Zeitpunkt und Ort der „Lindenstraße“-Autogrammstunde sollen in Kürze auf der Internetseite www.radamring.de veröffentlicht werden. Dort sind auch alle wichtigen Details zur Veranstaltung sowie Anmeldemöglichkeiten zu finden. Die meisten der vielen Geschichten der «Lindenstraße»-Jedermänner dürften von der einzigartigen Stimmung bei der Fahrt durch die Eifelnacht gehandelt haben, von der Tontechniker Kevin Becker und Moritz Sachs so begeistert waren, dass sie an ihre vorgesehene Pflichtrunde in der Eifel gleich noch eine freiwillige Schleife angehängt haben.
«Ich bin ja so ein Mensch, der sich gerne unterhält. Wenn man da nachts den Berg hoch fährt, lernt man eine Menge interessanter Leute kennen – fast mehr als am Streckenrand», berichtet Sachs von seinen Erlebnissen. «Andererseits ist man nachts auch sehr einsam, nur mit sich selbst und dem Lichtkegel seiner Fahrradlampe beschäftigt, auch das hat seinen ganz besonderen Reiz. Von der Fahrt in die Morgendämmerung hinein ganz zu schweigen, das ist etwas ganz Besonderes.»
Speziell Sachs wird aber auch noch von einer weiteren beeindruckenden Erfahrung berichtet haben: «Mit 90 km/h auf dem Fahrrad die Fuchsröhre runterzurasen – das war vor allem bei Nacht toll. Im normalen Straßenverkehr leistet man sich solche Späße ja nicht. Ich hatte ja den direkten Vergleich zu meiner Anreise am Vorabend, und da macht die Fahrt auf dem gut abgesicherten Nürburgring deutlich mehr Spaß.»
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