Rund um Köln lässt Scheibenbremsen beim Jedermannrennen zu
Köln (rad-net) - Beim Jedermannrennen «ŠKODA Velodom» von Rund um Köln dürfen Hobbyradsportler auch mit Fahrrädern starten, die mit Scheibenbremsen ausgerüstet sind. «Obwohl die UCI den Testlauf mit Scheibenbremsen abgebrochen hat, werden wir in Köln Fahrräder mit Scheibenbremsen bei unserer Veranstaltung zulassen», teilte der Veranstalter Verein Cölner Strassenfahrer e.V. soeben mit.
«Wir haben uns in den vergangenen Wochen intensiv mit dem Thema beschäftigt. Im Breitensportbereich müssen andere Maßstäbe gelten als im Profi-Rennbetrieb. Uns ist kein Fall im Rahmen des German Cycling Cups bekannt, in dem ein Teilnehmer nachweislich durch eine Scheibenbremse zusätzlich, zu den ohnehin durch den Sturz verursachten Verletzungen, Schnittwunden erlitt», so der Technische Direktor von Rund um Köln, Alexander Donike, gegenüber rad-net.
«Natürlich steht die Sicherheit aller Beteiligten an erster Stelle, aber die Scheibenbremsen an Fahrrädern haben sich in der Vergangenheit bewährt und sind aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Auch in Bezug auf die Regularien von Köln und dem GCC sehe ich keine Probleme. Wir lehnen uns an das Reglement des BDR an, setzen es aber nicht 1:1 um. So lassen wir ja zum Beispiel auch Mountainbikes und Trekkingräder mit geradem Lenker bei dem Jedermannrennen zu. Normalerweise begegnen sich diese Fahrradtypen in Lizenzrennen des organisierten Sports aber nie, das Reglement lässt dieses nicht zu», so Donike weiter. «Jedermannrennen sind aber eben Breitensportveranstaltungen, sie sollten deshalb auch einem möglichst breiten Publikum zugänglich sein. Wir wollten in dem Bereich jetzt endlich Klarheit schaffen.»
Diese Entscheidung für die Scheibenbremsen gilt aber erst einmal nur für den «ŠKODA Velodom». «Die anderen Veranstalter werden die Sache weiter beobachten und für ihre Rennen dann eine Entscheidung treffen», so Alexander Donike.
Der Weltradsportverband UCI hatte Scheibenbremsen im Straßenradsport verboten, nachdem sich Radprofi Francisco Ventoso (Movistar) schwere Schnittwunden bei einem Sturz beim Klassiker Paris-Roubaix durch eine Bremsscheibe zugezogen hatte. Auch die Veranstalter von Jedermannrennen hatten zunächst signalisiert, dieser Regelung eventuell zu folgen.